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Konsequenzfreie Zone

Dieser Comic ist nur zum Teil witzige Fiction. Alle Sätze habe ich häufig schon gehört. In meiner Arbeit als Agiler Coach erlebe ich häufiger Teams, die nicht das auf die Straße bringen, was sie sich vorgenommen haben. Der Frust ist groß, allerdings nicht immer bei allen. Es gibt auch genug, die es sich bequem eingerichtet haben und lieber ihre „Freiheit“ wahren, als den Schweinehund zu besiegen und die Belohnung des Wirksamkeitsgefühls am Ende zu genießen.

Schon mal gehört diese Sätze?

Die agilen Frameworks sind eigentlich darauf ausgerichtet, dass transparent ist, wer was macht und woran gerade gearbeitet wird. Dadurch kann auch derjenige, der mal ausfällt jederzeit „ersetzt“ werden kann, oder es können zumindest die dringenden Dinge fortgeführt werden oder Kunden informiert werden.

Diese Transparenz kann als Druck empfunden werden. Dann weiß ja auch jeder zu jeder Zeit was man leistet. Gerade Minderleister fallen dann plötzlich auf. Sie können sich nicht mehr hinter dem Team (Toll, ein anderer macht’s) verstecken, sondern es fällt direkt und sofort auf, wenn sie weniger können oder machen als die anderen.

Ganz egal aber, ob ein Team nach agilen Ansätzen arbeitet oder klassisch. In beiden Fällen wird signifikant weniger Ergebnis erreicht, wenn sich das Team in einer konsequenzfreien Zone befindet. Was meine ich damit?

Das Wort Konsequenz ist oft mit negativer Assoziation behaftet. „Wenn Du das tust oder dies nicht tust wird es Konsequenzen haben!“ Das ist ein Ausspruch, den wohl jeder Jugendliche schon mal von seinen Eltern, Lehrern oder andere Autoritätspersonen gehört hat. Ist auch eigentlich ein blödsinniger Satz: Alles im Leben hat Konsequenzen! Entscheide ich mich für etwas, dann häufig gegen etwas anderes. Das ist dann die Konsequenz. Ob ich diese Konsequenz als negativ oder positiv empfinde und bewerte, hängt von der Situation und von meiner persönlichen Betrachtungsweise ab.

Selbstverständlich hat hat nach dieser Logik auch eine konsequenzfreie Zone Konsequenzen: 

Nämlich Stagnation!

Es ist wichtig, dass die abgegebene Commitments nicht nur Lippenbekenntnisse sind.

In einem klassischen Team mit Führungskraft, die Weisungsbefugt ist, sollte diese als Teil ihrer Führungsaufgabe auch Arbeitsergebnisse und die Qualität derer sichern.

In einem selbstorganisierten Team müssen sich die Teammitglieder gegenseitig „in die Pflicht nehmen“.

Dies ist in aber weder für die Führungskraft noch für die Mitarbeiter des Teams eine angenehme Aufgabe. Das ist in der Tendenz mit konfliktären Situationen verbunden, die lieber gescheut werden. Uns so kommt es dann, dass Aussagen wie in dem Comic tatsächlich geduldet werden.

Wie kann so ein Zustand denn nun verhindert werden?

Mit klassischer Führungskraft:

  • Setzen Sie klare Ziele – entwickeln Sie diese auch gemeinsam mit den Mitarbeitern.
  • Wenn es schwammige Aussagen gibt, fragen Sie nach, was genau das denn bedeutet?
  • Üben Sie radikale Offenheit aus. Mit Wertschätzung für den Menschen und mit Klarheit in der Sache ist Kritik äußern durchaus erlaubt. 😉
  • Leben Sie vor, was Sie von den Mitarbeitern erwarten, und seien Sie selbst auch verbindlich in dem, was Sie ankündigen.

In einem selbstorganisierten Team

  • Klare Festlegung der Rollen
  • Klare Verantwortliche für Themen benennen
  • Ein Kanban Bord mit einem Überblick über die Aufgaben
  • Regelmäßige Abstimmungen (Dailys, Weeklys, Reviews)
  • Retrospektive um die Zusammenarbeit zu reflektieren. Dabei kann auch zur Sprache gebracht werden, wenn jemand dauerhaft nicht wie versprochen liefert.
  • Feedback üben – nicht nur in der Theorie wissen, sondern aktiv üben.
    • In diesem Zusammenhang kann auch Radical Candor geübt werden

All diese Maßnahmen sind auch vertrauensbildende Maßnahmen, die dazu beitragen, dass die Grundlage eines performanten Teams – Vertrauen gestärkt und aufgebaut wird. Vertrauen In sich und in einander!

Was macht man aber mit einem Teammitglied, das auf Dauer einfach nicht verbindlich liefert? Also gemeint sind gute Absichten Dinge zu erledigen, aber es gibt immer wieder Gründe, warum derjenige ja gar nichts dafür kann. Externalisieren der Verantwortung ist hier ein weit verbreitetes Muster.

  1. Erst mal muss der Umstand natürlich angesprochen werden und Verständnis für die Situation, die dazu führt, gezeigt werden.
  2. Ist es ein Vorwand oder ein Dauerzustand, sollte darüber gesprochen werden, was eine Alternative sein kann? Ob es z.B. mit Unterstützung überbrückt werden kann? Hilfe zur Selbsthilfe anbieten.
  3. Einen klaren Zeitraum anhand von eindeutigen Arbeitsaufträgen definieren, innerhalb dessen sich das ändern muss.
  4. Wenn keine Besserung eintrifft, muss an Ultimatum mit den daraus resultierenden Konsequenzen gesetzt werden.
  5. Das Team muss am Schluss darüber entscheiden, ob es sich von dem Teammitglied trennt. Vermutlich gibt es dafür in dem Unternehmen dabei Prozesse und Gesetze zu beachten.

In einer Diskussion zu genau dem Thema, hat letzte Woche ein Teilnehmer gesagt: Aber wir sind doch ein Team! Wir sind doch gemeinsam verantwortlich für das Ergebnis! Ja, richtig! Aber deshalb sind wir als Team auch dafür verantwortlich, uns gegenseitig in die Pflicht zu nehmen, um ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Comittment darf nicht auf ein Lippenbekenntnis beschränkt werden. Sonst wird es nix mit den agilen Werten und Prinzipien.

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