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Die toxische Führungskraft

Man muss Menschen mögen. Das gilt auf jeden Fall für Führungskräfte. Ihre Aufgabe ist es, die Mitarbeiter zu fördern und zu fordern und ihr Wohl im Sinn zu haben. Und viele machen auch genau das. Aber es gibt eben auch diejenigen, die vielleicht eine gute Fachkraft, nicht aber eine gute Führungskraft sind. Aus Mangel an Sozialkompetenz oder aus Mangel an ehrlichem Feedback. Und dieser Mangel führt zu einer Selbstüberschätzung und der tiefen Überzeugung, dass sie mit allem Recht haben. Es gibt ja auch niemanden, der sie eines besseren belehren würde.

Die Folgen für die Unternehmen sind oft verheerend.

Erkennen kann man toxische Führungskräfte am Umgang mit den Kollegen und Mitarbeitern in Gesprächen, wie in diesem Beispiel:

Wenn es dann im Herbst aber nicht so kommt wie Du sagst, muss ich Dich kündigen oder vierteilen! Dann hast Du versagt! Jetzt behandle ich Dich wie meinen Sohn, der nicht auf mich hören will und die Realität einfach nicht erkennt! Das schaffst Du nicht! Ich sage Dir jetzt, dass Du das nicht hinbekommst, sondern Dich übernimmst. Ich werde Dich aber auf gar keinen Fall schonen!“

Als ich neulich meinen PC aufgeräumt habe, bin ich über diese Aussagen eines Ex-Chefs von mir gestoßen, die ich mir nach einem Gespräch mit ihm aufgeschrieben habe, weil ich sie so unglaublich fand. (Ich sage jetzt nicht wie lange es her ist, sonst könnte man anhand meines Lebenslaufs ja sofort Rückschlüsse ziehen und ich will hier niemanden bloßstellen.)

Es ist aber viele Jahre her und ich kann Euch sagen, ich war trotzdem erfolgreich. Sehr sogar. Meine Persönlichkeitsstruktur funktioniert nun mal so, dass ich erst richtig Gas gebe, wenn man mir sagt, ich kann etwas nicht schaffen. Dann kommt mein bockiges Kind-Ich durch und ich sage mir selbst: „Dem werde ich es zeigen!“ Mein Kämpfer-Ich wird getriggert.

Wenn dieser Chef das absichtlich gemacht hätte, weil er gewusst hat, dass ich so ticke, dann könnte man ja noch sagen, es hat doch funktioniert. Gut gemacht.

Tatsächlich war das nicht der Fall und es war auch noch nicht mal das schlimmste Gespräch…So viele Jahre danach drauf geschaut, überkam mich noch nachträglich ein wenig Scham. Solche Gespräche sind einfach unwürdig.

Führungskräfte mit derart wenig Selbstregulation in Gesprächen, in denen irgendetwas in ihnen selbst getriggert wird, sind für die Unternehmen schädlich. Gute Leute, die solche Gespräche nicht aushalten oder nicht in einen masochistischen Kampf ziehen wollen, fackeln nicht lange und gehen. Oder sie versuchen einem Anspruch gerecht zu werden, den sie nicht erfüllen können, gehen in der Folge in die Selbstausbeutung und enden im Burnout.

Beides Szenarien, die es zu verhindern gilt.

Das ist meist gar nicht so einfach, weil diese Leute häufig in Positionen sitzen, in denen sich keiner mehr traut, den Spiegel vorzuhalten. Keiner mag dem Kaiser sagen, dass er keine Kleidung trägt.

Kluge und reflektierte Führungskräfte umgeben sich mit „schwierigen“ Mitarbeitern. Mit denen, die es nicht schert, ob sie sich unbeliebt machen oder nicht. Die sich trauen ihre Meinung zu äußern. Und kluge und reflektierte Führungskräfte hören sich die Meinung dieser Menschen an. Das bedeutet nicht, dass man alles als richtig bewerten muss, was diese Mitarbeiter sagen. Aber es hilft ja schon, diejenigen nicht als Querulanten abzustempeln, nur weil sie eine andere Meinung vertreten.

Du bist selbst Führungskraft und möchtest vermeiden zum Kaiser ohne Kleidung zu werden?

  • Wenn du in deinem Umfeld keine wirklich offene Meinungsäußerung erwarten kannst, hole dir einen externen Sparringspartner. Schildere ihm oder ihr deine Themen und lass dich herausfordern. Nur so gelingt es, nicht alles zu glauben, was du denkst.

Top Management Coaching – Change Connection (change-connection.com)

  • Bilde dich fort z.B. als systemischer Business Coach. Nicht, weil du danach deine Mitarbeiter persönlich coachst, das ginge gar nicht wirklich, sondern damit du dich selbst ausgiebig reflektierst und deinen eigenen Mustern auf die Spur kommst, um zu regulieren, wenn nötig.

Systemische Business Coach Ausbildung – Change Connection (change-connection.com)

  • Baue dir ein Supervisionsnetzwerk auf, möglichst mit andersdenkenden Menschen, um deinen Lösungsraum und dein Reflexionsspektrum zu erweitern. Und die findest du eher nicht unter deinesgleichen!
  • Frage nach Feedback von Menschen, die nicht von dir abhängig sind. (Mitarbeiter, die gekündigt haben und ihr Zeugnis schon erhalten haben, sind besonders gut geeignet)

Du hast eine Führungskraft, die sich toxisch verhält? Da gilt es wie so oft:

  • love it, change it or leave it.

Wobei „love it“ nicht unbedingt „einverstanden sein“ bedeuten muss. Es kann auch helfen, sich selbst in mehr Gelassenheit zu üben und dann damit gut leben können… bis der nächste kommt 😉

Simon Sinek hat ein sehr eindrückliches Video dazu gemacht: (172) The Most Toxic Person In The Workplace – by Simon Sinek – YouTube

Wer das noch nicht gesehen hat, unbedingt anschauen!

Ich glaube übrigens nicht daran, dass ein Firmenweit ausgerolltes Führungskräftetrainingsprogramm solches Verhalten von Führungskräften verhindert. Es gilt vielmehr ein gutes Unterstützungssystem für Führungskräfte und Mitarbeiter zu etablieren und natürlich kann bei der richtigen Auswahl der Führungskräfte ein Hebel gesetzt werden. Ganz wie im Video von Simon Sinek geschildert: Diejenigen, die sich für andere Menschen einsetzen, sind oft besser platziert in Leitungspositionen als die Top Performer.

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